Die nur geringen Geländegewinne, die die kampfunerfahrene 90th ID in den vier Tagen seit dem Ausbruch aus den beiden Merderet-Brückenköpfen erzielen konnte, veranlassten Major General Collins, den Divisionskommandeur der 90th ID, Brigadier General Mackelvie, durch Major General Eugene Landrum, den bisherigen Assistant Commander des VII Corps, zu ersetzen. Mit Mackelvie wurden auch die Kommandeure der 357th und 358th IR ausgetauscht. Da Major General Collins der 90th ID nach den Misserfolgen der vergangenen Tage nicht mehr zutraute, den Vorstoß zur Westküste des Cotentin erfolgreich und vor allem innerhalb der vorgegebenen Zeit abzuschließen, kam es zu einer erneuten Änderung des Angriffsplans.
Der Vorstoß nach Westen sollte nun von der 9th ID unter Major General Manton Eddy und der 82nd AB unter Major General Matthew B. Ridgway vorangetrieben werden. Die 82nd AB sollte von der 90th ID den Südabschnitt übernehmen und entlang der Straße Pont l’Abbé – St-Sauveur-le Comte auf St-Sauveur-le Comte vorstoßen während die 9th ID den Nordabschnitt übernehmen und in Richtung Ste. Colombe angreifen sollte. Die beiden Divisionen übernahmen damit den Auftrag der 90th ID, das Ostufer der Douve an zwei Stellen zu erreichen. Die 9th ID sollte darüber hinaus nach Erreichen der Douve den Fluss überschreiten und zur Westküste des Cotentin vordringen. Auch die 90th ID bekam einen neuen Auftrag. Nachdem die 9th ID bzw. 82nd AB durch die Linien der 90th ID gestoßen waren, sollte die Division in Richtung Norden und Nordwesten einschwenken, bis zur Linie Montebourg Station – Beauval vordringen und somit den Vorstoß der 9th ID und 82nd AB in deren offenen nördlichen Flanke gegen deutsche Angriffe absichern.
Am frühen Morgen des 14. Juni wurde der Vorstoß gen Westen erneut mit dem Ziel aufgenommen, zur Westküste des Cotentin im Raum St-Lo-d`Ourville - la Haye du Puits durchzubrechen. Am linken Flügel eröffnete kurz vor 09:00 morgens das 358th IR den Angriff und konnte den deutschen Abwehrriegel bis zum frühen Nachmittag einige hundert Meter zurückdrängen. Zwei Regimenter der 82nd AB, das 507th PIR und das 325th GIR, stießen anschließend durch die Stellungen des 358th IR hindurch und führten den Angriff bis zum Abend entlang der Straße bis zu einer Linie südlich von Bonneville fort. Zeitgleich begann das im Zentrum der Angriffsfront eingesetzte 359th PIR, 90th ID, nach Nordwesten einzuschwenken und öffnete somit eine Lücke in der Front, in die das 60th IR, 9th ID, hineinstieß und sogleich in Richtung Renouf vordrang, das gegen 18:00 eingenommen werden konnte. Noch im Laufe des Abends erreichten die 2nd und 3rd Battalions, 60th IR, die Straße Valognes – Port l’Abbé, die in nordsüdlicher Richtung verläuft. Kurz vor Mitternacht erhielt das 60th IR den Befehl, den Angriff am nächsten Morgen um 05:00 in Richtung des auf dem Höhenzug westlich von Orglandes gelegenen Ortes Hotteville-Bocage mit aller Entschlossenheit und Eile fortzuführen. Die große Eile resultierte aus Meldungen der US-Aufklärung, die den Anmarsch einer aus dem Raum Lorient/Bretagne gesendeten 3.500 Mann starken Kampfgruppe der deutschen 265. ID beobachtet hatte.
Während der Vorstoß des 60th IR am 14. Juni gut vorankam, sahen sich die nach Nordwesten eindrehenden Einheiten der 90th ID weiterhin größten Schwierigkeiten gegenüber. Der Vormarsch des 359th IR auf Orglandes blieb schon nach wenigen hundert Metern im konzentrierten deutschen Abwehrfeuer hängen. Das 357th IR konnte zwar gegen 22:30 sein Tagesziel, den Ort Gourbesville, erreichen, die Einnahme scheiterte jedoch am Widerstand der deutschen Infanterie. Am folgenden Tag konnte Gourbesville durch das 357th IR genommen werden, auch ein Bataillon des 358th IR machte auf seinem Vorstoß nach le Calais gute Fortschritte, das 359th IR konnte jedoch auch am 15. Juni erneut nur wenige hundert Meter in Richtung Orglandes vordringen. Zweifel an der Einsatzbereitschaft und dem Kampfeswillen der 90th ID blieben somit trotz der personellen Änderungen in der Führung der Einheit weiterhin bestehen.