Auf deutscher Seite hatte man bereits seit Tagen versucht, Maßnahmen zu ergreifen, um der immer brenzliger werdenden Situation Herr zu werden. Zur Entlastung der hart bedrängten Verbände der an der Nordfront im Abwehrkampf stehenden 709. und 243. ID bzw. der an der Westfront des Brückenkopfes liegenden 91. ID wurden bis zum 13. Juni Teile der 77. ID (minus GR 1050) aus der Bretagne herangeführt, die zunächst westlich von Montebourg beiderseits des Merderet in Stellung gingen. Einige Truppenteile wurden jedoch schon ab dem 14. Juni wieder nach Südwesten verlegt, um dort zusammen mit den Resten der 91. ID den drohenden Durchbruch der Amerikaner zur Westküste des Cotentin zu verhindern. Am 15. bzw. 16. Juni trafen südlich der Prairies Marécageuse auch die ersten Einheiten einer 3.500 Mann starken Kampfgruppe der 265. ID ebenfalls aus der Bretagne ein und im Süden des UTAH Brückenkopfes war ab dem 12. Juni die 17. SS-Panzergrenadier-Division „Götz von Berlichingen“ bei Carentan im Einsatz und stabilisierte dort die Front des FJR 6.
Ab dem 13. Juni war Generalfeldmarschall Rommel davon überzeugt, dass die Amerikaner das Ziel hatten, die Halbinsel in zwei Teile zu zerschneiden. Rommel entschied daher, dass im Falle eines unmittelbar bevorstehenden Durchbruches der Amerikaner zur Westküste die auf dem Cotentin eingesetzten Einheiten der 77. ID sich noch rechtzeitig nach Süden absetzen sollten und die Verteidigung von Cherbourg nur durch die 709., die 91. sowie die 243. ID erfolgen sollte. Am 15. Juni befahl das LXXXIV. Armee-Korps unter General der Artillerie Wilhelm Fahrmbacher, der dem am 12. Juni bei Caumont einem Fliegerangriff zum Opfer gefallenen bisherigen Kommandeur des Korps, General der Artillerie Erich Marcks, nachgefolgt war, die im Nordteil des Cotentin stehenden Verbände in zwei Kampfgruppen aufzuteilen. Generalleutnant Karl Wilhelm von Schlieben kommandierte die nach ihm benannte Kampfgruppe, die die 709. und Elemente der 77. und 243. ID umfasste. Die zweite Kampfgruppe unter Generalleutnant Heinz Hellmich bestand aus Elementen der 77. und 243. sowie den Resten der 91. ID.
Sollte ein Durchbruch der amerikanischen Truppen zur Westküste des Cotentin und damit die Abtrennung der Nachschubwege nach Norden bzw. der Fluchtwege nach Süden oder ein Durchbruch durch die deutsche Front im Raum Montebourg – Valognes drohen, dann sollte die Kampfgruppe von Schlieben sich auf die bereits vorbereitete Verteidigungsstellung der sogenannten Landfront Cherbourg zurückfallen lassen und die Verteidigung von Cherbourg übernehmen. Dagegen sollte die Kampfgruppe Hellmich den drohenden Durchbruch zur Westküste solange wie möglich aufhalten und sich dann im letzten Moment nach Süden absetzen, um einen weiteren Vorstoß der Amerikaner über St-Lô-d´Ourville hinaus in südlicher Richtung zu verhindern.
Hitler, der in letzter Minute von diesem Rückzugsbefehl erfahren hatte, intervenierte noch am selben Tag persönlich und befahl, dass jeder Fußbreit Erde bis zum Äußersten verteidigt werden musste und keinerlei Verschiebungen, schon gar nicht nach hinten, vorzunehmen seien. Als die Amerikaner am 16. Juni zwei Brückenköpfe am Westufer der Douve erobern konnten, wurde die Situation kritisch. Das LXXXIV. Armee-Korps beantragte erneut, die Kampfgruppe Hellmich und hier vor allem die noch unverbrauchten Teile der 77. ID nach Süden zu verlegen, da den Amerikanern auf ihrem Vorstoß zur Westküste nur noch zwei abgekämpfte Kompanien der 91. ID bzw. versprengte Einheiten der 243. ID gegenüberstanden. Eine Verlegung der Einheiten der 77. ID, die den westlichen, d.h. rechten Flügel der 709. ID deckte, war aber nur möglich, wenn auch die Kampfgruppe von Schlieben sich zeitgleich auf die Landfront Cherbourg zurückziehen würde, da ansonsten von Schliebens Kampfgruppe durch die durch den Abzug der 77. ID entstandene Lücke in ihrer rechten Flanke leicht von den Amerikanern umgangen werden konnte und der Weg auf das dann nahezu unvereidigte Cherbourg für die US-Truppen frei war. Diese Logik wurde von der 7. Armee verstanden und unterstützt.
Generaloberst Friedrich Dollmann, der Kommandeur der 7. Armee, befürwortete vor allem die sofortige Rückverlegung der Kampfgruppe von Schlieben auf die Cherbourg Landfront, da er immer noch befürchtete, dass die Amerikaner weitere Luftlandungen im Raum Valognes bzw. Cherbourg vornehmen könnten, die dann im Rücken der deutschen Truppen ungehindert auf die praktisch unverteidigte Stadt vorstoßen konnten. Hitler untersagte jedoch erneut die Rücknahme der Kampfgruppe von Schlieben auf die Landfront Cherbourg. Aufgrund dieser Entscheidung war es unmöglich, die Kampfgruppe Hellmich und insbesondere die 77. ID aus der Frontlinie westlich und östlich des Merderet herauszuziehen und in südwestlicher Richtung in Marsch zu setzen.
Ein persönliches Treffen zwischen Hitler und den Feldmarschällen von Rundstedt und Rommel in Hitlers Befehlsstand in Margival in der Nähe von Soissons am frühen Morgen des 17. Juni, bei dem es um die generelle Strategie der Kriegsführung in der Normandie ging, hatte trotz enttäuschenden Ergebnisses für die beiden Feldmarschälle immerhin zur Folge, dass der Kampfgruppe von Schlieben nun wenigstens erlaubt wurde, sich bei zu groß werdenden Druck langsam aber dennoch zäh verteidigend auf die Landfront Cherbourg zurückzuziehen. Hitler erteilte jedoch keine Genehmigung auch die 77. ID nach Süden zu verlegen.