Die östlich an die 29th ID anschließende 2nd ID hatte den Auftrag erhalten, die von den Deutschen stark befestigte Höhe 192 einzunehmen (Operation NELSON). Nach den gescheiterten Versuchen im Juni, die die Division 1.253 Ausfälle unter ihren Infanterie- einheiten gekostet hatte, sollte der Höhenzug nun endlich erobert werden. Dem von Colonel Ralph Zwicker geführten 38th IR wurde befohlen, mit Unterstützung dreier Panzer- kompanien des 741st Tank Battalion den Westhang und das Gipfelplateau von Höhe 192 zu erstürmen, anschließend bis zu der nur 500 m südlich verlaufenden D 972 vorzudringen und dort östlich des Weilers la Calvaire einen mehrere Hundert Meter langen Straßenabschnitt der D 972 zu besetzen. Direkt östlich an des 38th IR anschließend sollte das 23rd IR unter Colonel Hurley E. Fuller den Osthang von Höhe 192 einnehmen und daraufhin ebenfalls weiter südlich einen Straßenabschnitt der D 972 sichern. Die beiden Regimenter sollten mit jeweils zwei Bataillonen um 06:30 zum Angriff übergehen. Zuvor sollte schwerster Artilleriebeschuss (62nd Armored Field Battalion, die vier Field Artillery Battalions der 2nd ID, zwei Field Artillery-Battalions der 1st ID sowie die Artillerie eines der beiden Combat Commands der 2nd Armored Division) die deutschen Stellungen sturmreif schießen und anschließend als rollende Sperrfeuer der vorstoßenden Infanterie den Weg auf Höhe 192 ebnen.
H-Hour für den Angriff war 06:00. 15 bzw. 90 min nach der H-Hour sollten vier Gruppen zu je 48 P-47 Thunderbolt Jagdbombern einen 800 m breiten Korridor entlang der D 972 mit 250 kg Bomben belegen und dadurch die Heranführung deutscher Verstärkungen über die D 972 unterbinden.
Die taktische Bedeutung der Höhe 192 lag darin, dass die Deutschen von hier aus das gesamte Kampfgebiet zwischen Vire und Caumont inklusive aller Zufahrtswege nach St-Lô sowie den rückwärtigen Raum der US-Streitkräfte bis zur Küste einsehen konnten und damit in der Lage waren, jegliche Feinbewegung mit Artilleriefeuer zu belegen. Jedem erfolgreichen Angriff auf St-Lô musste konsequenterweise die Einnahme von Höhe 192 vorausgehen.
Wie ihre Nachbarn von der 29th ID nutzte auch die 2nd ID die seit dem Ende der Offensive im Vormonat herrschende Ruhe an der Front, um sich mit Hilfe von Patrouillen und Luftaufklärung mit dem Terrain von Höhe 192 und den deutschen Stellungen dort vertraut zu machen. Die auf den Fotos der Luftaufklärung identifizierten deutschen Stellungen wurden auf Landkarten vom Maßstab 1:5000 übertragen und an jeden Kompanie- und Zugführer verteilt. Das Terrain von Höhe 192 war äußerst vorteilhaft für die deutschen Verteidiger. Der durch die Geländeform des Bocage gekennzeichnete Höhenzug steigt über eine Distanz von 1 Km sanft von 140 m auf 192 m an, jedoch verläuft der letzte Hang- abschnitt recht steil. Auf dem Gipfelplateau von Höhe 192 befindet sich damals wie heute ein 900 m x 500 m großes Waldstück, der Bois du Solaire. In einem circa 150 m weiter westlich liegenden Waldstück befand sich ein gut getarnter Beobachtungsturm der deut- schen Artillerie, von dem aus das Feuer der südlich der Straße St-Lô – Bayeux (heutige D 972) in Stellung liegenden Artillerie auf die Amerikaner gelenkt wurde (unter anderem befand sich in der Nähe von Torigni-sur-Vire eine Batterie von 21 cm Mörsergeschützen, die mit ihrer enormen Reichweite bis an die Küste feuern konnten).
Vier kleinere Ortschaften schmiegen sich an die Hänge von Höhe 192, neben Cloville sind dies le Soulaire, St-Georges-d´Elle und la Croix Rouge. Georges-d´Elle war bereits mehr- fach erobert und von den Deutschen zurückerobert worden, der Ort befand sich jedoch bis auf den von deutschen Truppen noch besetzten südlichen Ortsrand am 11. Juli bereits in den Händen der Amerikaner. Auch Cloville und le Soulaire waren von den Deutschen befes- tigt worden.